Grundsätzlich leben wir in einer gemachten
Welt, in die wir alle hinein geboren wurden.
Diese Welt bestimmt sich durch ihre verschiedenartigen Interessen.
Die Auswahl jeweiliger An- bzw. Abneigungen bestimmen diese Auswahl.
Manche nennen dies Freiheit.
Manche nennen das Gesellschafts-Hypnose.
Wir nehmen daran teil. Wir werden nicht darüber befragt.
Aber wir entscheiden irgendwie mit.
Diese Entscheidungen werden in einem kurzen Augenblick getroffen.
Dinge fallen zu Gunsten dieses gewählten Augenblicks.
Länder werden besetzt oder von langer Hand vorbereitete Aktionen
in Bewegung gesetzt. Man begegnet vielleicht einem Fremden, einer
Elfe oder einem Außerirdischen - oder irgendwas Anderes
rückt in unsere Aufmerksamkeit ...

Kennt ihr den Augenblick neben euch zu stehen und zu zuschauen
wie Dinge einfach passieren?
Oder den Moment abrupt "aufzuwachen" und euch zu fragen,
wie ihr diese (vielleicht verhängnisvolle) Entscheidung überhaupt
habt treffen zu können?
Zu spüren, wie sich die Geschehnisse um uns ballen und uns
den Hauch des Lebens in großartiger Erregung geniessen lassen?
Oder einfach nur teilzunehmen?
Wie in einem fahrenden Zug wirken Eindrücke flüchtiger
oder tiefer, egal - zusammengehalten werden sie in unserem Kopf
von einem Netzwerk aus Erinnerungen ...
Und das Leben scheint wie ein Spiel in einem großen Traum.
Und in manchem Augenblick sind wir der Träumer und in anderen
wieder nur das Geträumte.
Und da sind Dinge, die sich in der Zeit auflösen, Erinnerungen
oder Zeitzeugen. und was ist da was uns zum Beweis bleibt?
Und wie viel davon ist wirklich unser Anteil?
Ich dachte über die Zeit nach und unsere Verstrickungen darin.
Ich dachte an meine Großeltern und was sie taten, - und
stellte verblüfft fest, das da zwar noch Namen waren, und
Erinnerungen, ... vielleicht noch Fotos - aber eigentlich nichts
Fassbares mehr.
Und noch weiter zurück verschwimmen die Taten und die Leben
im Brei des Vergangenen. Und noch früher...?
Das führt uns zum „Jetzt“ und zur „Wirklichkeit“,
die wir doch jeder auf individuelle Weise erleben dürfen.
Man könnte dies empirisch erweitern, indem man den Augenblick
des „Hier und Jetzt“ in Frage stellt. - Diese unsere
augenblickliche Wirklichkeit... Doch ich schweife aus, und das
lenkt ab.
Die Semantik lehrt uns, dass eine eingeschlagene Richtung tatsächlich
aus unzähligen Blickwinkeln betrachtet und interpretiert
werden kann.
Meiner persönlichen Meinung nach, würde dies dem Augenblick
enorme Möglichkeiten hinzufügen.
Oder es verschwindet in der Zeit, heraus aus dem Augenblick und
damit aus dem Moment der Wahrnehmung und Entscheidung.
Und der Augenblick ist schon wieder vorüber...
Doch
wir sind freie Menschen und Gott ließ uns die Wahl.
Unzweifelhaft wird jeder seine Wahl (und auch, wenn wir uns gründlich
darauf vorbereitet haben) in einem einzigen Augenblick treffen
müssen. In irgendeinem wichtigen/unwichtigen Augenblick.
Und manchmal, speziell wenn ein Apfel über die Zukunft entscheidet,
gibt es auch kein Zurück mehr ...
Wie
in einem fahrenden Zug wirken die Eindrücke und Geschehnisse
unseres Tag-für-Tag-Erlebens flüchtiger oder tiefer.
Zusammengehalten werden sie in unserer Wirklichkeit von einem
Netzwerk aus Erinnerungen ...
So hält der Zug auch an verschiedenen Stationen.
Hier steht er einen Moment. Hier werden die Eindrücke prägender.
Hier kommt der tiefere Moment -oder auch nicht. Je nach unserer
augenblicklichen Wahrnehmung, aber wir halten einen Moment an.
Das ist das Konzept von "Hier und Jetzt".
Und darin spielen wir verschiedene Rollen.
Gesellschaften haben ein Interesse an Menschen. die mitmachen.
Einige Menschen werden überzeugt. Notfalls mit Gewalt.
Andere Menschen nehmen die Dinge, wie sie eben kommen ...
Einige stellen die bestehenden Werte in Frage und suchen nach
anderen Leitbildern und noch andere machen noch was ganz anderes
...
Jede Gesellschaft präsentiert ihre Sicht der Dinge und Tatsachen,
erschafft Notwendigkeiten und ein Spielfeld für soziale Interaktionen.
Tatsachen sind Dinge, die passieren und es sind Dinge, an die
wir uns manchmal erinnern können.
Und ihr vergangenes „wirkliches“ Auftreten erleben
wir durch den Beweis unserer oder der kollektiven Erinnerung.
Und noch einmal, wie oft sind wir im Augenblick, ohne ihn überhaupt
zu bemerken?
Wie oft reagieren wir, wie mechanisch, auf bestimmte Haltungen
oder Handlungsweisen, die, wenn wir sie hinterfragen würden,
uns vielleicht unbestimmt oder gar falsch vorkommen können?
Wie oft erfüllen sich Wünsche, nur um neuen Wünschen
Platz zu machen?
Gesellschaften haben Interesse an Menschen die mitmachen.
Und davon überzeugt wurden das "Richtige" zu tun.
Doch die Werte „Richtig“ und „Falsch“
gehören nicht uns, dir oder mir.
Wir können sie zwar mit Leben füllen, doch diese Werte
gehören der Gesellschaft, in der wir uns bewegen und meistens
auch aufgewachsen sind.
Manche Dinge scheinen offensichtlich.
Manchmal wirken sie aus einem anderen Licht betrachtet dann sogar
fremdartig.
Manches scheint einfach und nachvollziehbar.
Manches scheint für manchen einer Erklärung zu bedürfen.
Definiert sich die Wirklichkeit durch uns oder wir durch sie?
Nun antworten 6 Milliarden Menschen mit 6 Milliarden Sichtweisen.
Und 6 Milliarden Antworten und Fragen ...
Ob
es hier nun über die allgemeine philosophische Frage der
Existenz geht oder auch nur um den Augenblick seine Position in
der Zeit zu bestimmen. -
Ob es uns zu einer Suche nach der Wirklichkeit anspornt - zu dem
was einem selbst gehört oder ob es nur unsere Annahme bestätigt
ein Teil einer größeren Einheit zu bilden.
Der letztendliche Beweis fehlt!
Hat Newton den Apfel auf die Nase bekommen, weil er herunter fiel,
oder weil er vom Baum weg gestossen wurde?
Wie kompliziert wäre es, wenn sich das Universum wirklich
um die Erde dreht?
Nach dem Ur-Knall wurde "in einem Augenblick" aus Nichts
– Alles!
Manche „Wissenschaftler“ sind sogar der Ansicht, das
die menschlichen Fußabdrücke, die man manchmal neben
(oder sogar in) Dinosaurierspuren fand, uns von zukünftigen
Zeitreisenden hinterlassen worden sind ...
Aber alles nur eine Frage des Fürwahrhaltens oder des Glaubens?
Gesellschaften haben Interessen, warum?
Zum Schutz oder um sich abzugrenzen?
Diktaturen oder Demokratien - alles von uns selbst gewählt
oder was?
Die Versprechungen der Wissenschaft oder der Wirtschaft - auch
alles nur Glaubensfragen?
Die Wirklichkeit entsteht "im Augenblick".
In der Simulation unserer jetzigen Wahrnehmung, die wir meist
aber erst später bewerten.
Und wieder die Frage nach der Existenz. -
Leben wir in ständigen Wiederholungen oder sind wir Menschen
fähig "Neues" zu schaffen?
Es
gibt Augenblicke im Leben, die unterscheiden sich von anderen.
Es gibt Augenblicke im Leben, die vergehen, ohne das wir ihrer
gewahr wurden.
Lenke ich z.B. meine Aufmerksamkeit in meine rechte Hand kommt
die Wahrnehmung der Hand, der Finger oder was sie gerade tun in
mein Bewusstsein. - Ich wurde zum Zuschauer und die Hand, für
einen kurzen Augenblick, ein bewusster Teil von mir.
Müßig zu fragen wo oder was die Hand vorher war ...
Um also Augenblicke von anderen Augenblicken zu unterscheiden,
benötigt man Aufmerksamkeit.
Eine gewisse Wachheit für den Augenblick.
Je nach innerer Wahrnehmung kann ein Augenblick länger sein
oder kürzer. (Für Liebende kann er sogar Ewigkeiten
überdauern)
Unser Leben aber ist (je nach der Gesellschaft in der wir aufwuchsen,
Erfahrungen sammelten und Prägungen erhielten) von äußeren
Einflüssen abhängig. Existenzieller, wie auch künstlicher
Natur.
Diese Künstlichkeit bestimmt heutzutage einen großen
Teil der „zivilisierten“ Gesellschaften.
Diese Gesellschaften nun versuchen im ständigen Fluss der
Veränderungen (auch politischer Natur) zu überleben,
sich (soweit möglich) anzupassen oder sogar Nutzen aus der
Veränderung zu ziehen.
Doch, wie hält man (als Gesellschaft) die Leute bei der Stange?
In einer uralten Geschichte wird um ein Dorf ein Zaun errichtet
und alle in dem Dorf lebenden Menschen werden angewiesen sich
auf die Welt im Dorf zu reduzieren, da der Zaun sie vor den schrecklichen
Tigern schützt, die sich draußen im Wald vor dem Dorf
herumtreiben und jede Gelegenheit nutzen würden sie aufzufressen.
Einige wollten es wissen, aber die meisten passten sich an und
blieben im Dorf ...
Was kam dann? Brot und Spiele? Bunte Glasperlen und Peitschen?
Atomraketen und Terroristen?
Wo wir auch hinschauen, finden wir die Argumente dieser Gesellschaften:
Meinungen, Ideologien, Zeitgeist oder in den Versprechungen der
Kirchen, Politik oder der Waschmittelhersteller.
Da werden doch heutzutage von großen Ölfirmen (der
größten in den USA) Wissenschaftler beauftragt die
frohe Kunde zu verbreiten, die globale Erwärmung sei nur
eine Verschwörung unwissender intellektueller, die nie kapiert
hätten, das es da noch mehr Zusammenhänge gibt ....
Und so weiter ...
Jede Gesellschaft hat eine bestimmte Trägheit.
Hier formuliert sie ihre Ansprüche oder sinnt über die
Wirtschaft oder über die Wahlunlust oder was auch immer nach.
Kurz, - sie sinnt über ihre (derzeitigen) Wichtigkeiten nach.
Diese verändern sich natürlich von Gesellschaft zu Gesellschaft.
Aber sie beeinflussen den dort lebenden Menschen.
Fragt euch, warum die meisten heute nicht mehr über ihre
Träume sprechen, oder wann sie aufhörten ein Kind zu
sein.
Das will man doch gar nicht hören!
So sind die "Erwachsenen" – Urlaub, Feierabend
und Wochenende.!
Und ihre Träume sind nun die Träume, der sie umgebenden
Welt:
Wie wertvoll ist ein teures Auto?
Oder die Tagesmeinung? Oder das Nach-Richten?
Oder die endlose Liste multimedialer Fähigkeiten vom Handy
bis zum Hubble-Teleskop?
Doch nicht nur die Träume passen sich an, auch der Alltagstrott.
Das, was man in den Kaufhäusern findet, - oder wie man seine
Freizeit verbringt.
Die Auswahl und die Angebote der jeweiligen Gesellschaften werden
von manchen als Freiheit interpretiert.
Wieder andere sehen einen unsichtbaren Zwang, der uns, wie hypnotisierte
Schafe, unschuldig zur Schlachtbank traben lässt. Diese sprechen
von einer Massen-Hypnose.
Und irgendwann stürzen sich Flugzeuge auf US-amerikanische
Gebäude und die Welt braucht nicht einmal einen Beweis.
Wir wissen wer es war!
Der Terrorismus hat nun ein Gesicht! Und wir einen Feind...
Deshalb brauchen Gesellschaften Leute, die mitmachen!
Wie dem auch sei, verbringen wir unglaublich viel Zeit mit dem
Lärmen und Poltern der uns umgebenden Welt. Für manche
reduziert sich das Leben auf eine solche bloße Tatsache.
Manche erkranken an den Folgen des Kaufrausches oder stellen im
Urlaub fest, dass sich mit Ausländern in derem eigenen Land
richtig gut zusammenleben lässt.
Komisch, warum das zu hause nicht so klappt?
Aber dann ist der Augenblick auch schon wieder vorbei ...
Maler oder Dichter versuchen den Augenblick sogar zu fassen, ihn
zu beschreiben oder alle seine Facetten in ein Bild hineinzumalen.
Monet musste mehrere Wochen täglich enorme Wartezeiten in
Kauf nehmen, nur um den wunderbaren Augenblick des Lichtspiels
(wenn Sonne und Wetter und alles, was sonst noch für Monet
wichtig war, stimmten), wieder zu erleben.
Der Augenblick kann also etwas durchaus Reales und Besonderes
sein, aber ich wiederhole mich nur.
Malte Monet nun die Wirklichkeit auf oder relativierte er dies
auf das, was er suchte – und fand?
Einstein formulierte es ähnlich:
Ich warte auf sie, - in 5 Minuten hat sie Pause, und die 5 Minuten
vergehen wie eine halbe Stunde ...
Nun hat sie 15 Minuten Pause und diese vergehen wie 5 Minuten
...
Die Relativität der Zeit, ja, ja – das weiß doch
heute jedes Kind.
Aber ein Augenblick ist ein Teil dieser relativen Zeit!
Durch Aufmerksamkeit kann man den Augenblick beeinflussen, ihm
Qualitäten verleihen und sogar zeitlich ausdehnen.
Doch (und noch mal), wie oft nehmen wir diese Augenblicke überhaupt
war?
Wiederum manche Menschen streben danach den Augenblick auf das
ganze Leben auszuweiten. Meist religiöse Menschen und dann
auch noch aus anderen Kulturkreisen.
Aber die Grundidee ist die ungeteilte Achtsamkeit oder Aufmerksamkeit
auf den Moment des Lebens auszudehnen.
Kurz – das Leben als ein einziger Augenblick, in dem man
mit dabei ist und Erinnerungen sind, wie ein Buch aus dem man
vielleicht die Zukunft heraus lesen kann. ...
Erinnerungen?
Theoretisch wäre es heutzutage möglich
die Persönlichkeit eines Menschen völlig umzukrempeln.
Nicht nur mit Gedächtnisverlust. -Mit Hypnose oder Drogen.
Man sagt, das solche Experimente im 2. Weltkrieg begannen und
mehr oder minder erfolgreich von den US-Amis weitergeführt
wurden ...
Was bliebe also von einem Menschen, nähme man ihm den Namen,
seine Erfahrungen, sein Verständnis, alle angelernten, nachgeahmten
oder imitierten Verhaltensweisen, seinen Sinn für das „Richtige“
und „Falsche“?
Ich fürchte nicht viel, was zum Beweis einer Person beiträgt.
Erinnerungen?
„Hier stand früher unser altes Haus, aber wenn ich
es dir doch sage...“
Erinnerungen taugen selten zum Beweis, schon gar nicht, wenn andere
es nicht so erlebten.
Vielleicht stand das Haus wirklich dort. Eine lange Zeit in der
Vergangenheit und doch nur ein Augenblick in der Zeit...
Was ist das was bleibt?
Was ist unveränderlich?
Was taugt wirklich zu einem Beweis?
Die Schönheit der gefundenen Liebe, die sich über alles
Weltliche zu überheben scheint?
Und da ist schon der nächste Augenblick.
Wie unsere Wahrnehmung - Kommt und geht – und wir haben
ihn zumeist nicht einmal wahrgenommen, weil wir zu beschäftigt
waren uns mit den Erfordernissen der uns umgebenden Welt abzugeben.
Ihren Versprechungen folgend bzw. ihrer Macht erliegend...
Neue Wichtigkeiten - und wieder ein verpasster Moment!
Aber war er wirklich da – oder nur in meinen Wünschen,
Hoffnungen und Erwartungen? Wo finde ich den Beweis für die
Wirklichkeit eines Augenblicks?
Die Zeit ist wie ein Fluss und strebt nur in eine Richtung.
Und der Augenblick wird zum Teil dieses Flusses und einer anderen,
größeren Geschichte....
Wie ein Puzzle-Teil im „Hier und Jetzt“. Im Moment
aufgenommen.
„Momentaufnahme
wenn der Augenblick da ist, bin ich in ihm gefangen
doch wenn er vorüber ist -
welchen Beweis habe ich dann noch,
dass es ihn tatsächlich gegeben hat?“

So
wird ein kleines Haiku in der Fantasie zum Spiegelbild einer ganzen
Welt...